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Treviso – Museum & Atmende Wände

18.10.2022AussenWELTkunterBUNTLufTRAUM

Kleiner Reisebericht von Marlies Herbsthofer

Nachdem der Herbst bei uns schon mit aller Wucht Einzug gehalten hat, möchte ich endlich von unserer kleinen Erkundungstour im Sommer berichten. Wieder waren wir im Auftrag „Atmende Wände“ unterwegs. Diese Ausflüge sollen uns inspirieren und unseren Horizont erweitern. Wie dies optimalerweise bei allen Reisen passieren sollte…

Diesmal hieß unser Ziel Treviso.
Aber in erster Linie interessierte uns diesmal nicht der Ort an sich, sondern das ansässige Museum - das Museo Bailo.

Und groteskerweise lockte uns diese Galerie nicht wegen seiner Kunstwerke – obwohl diese natürlich auch sehenswert sind, sondern hauptsächlich das renovierte Bauwerk. Dieses Museum wurde bereits 1882 vom Abt Luigi Bailo gegründet, und zwar in den Räumlichkeiten eines Klosters aus der Renaissance. Danach erlebte das Bauwerk stürmische Zeiten, so wurde es beispielsweise 1944 bombardiert und später wieder aufgebaut. Renovierungsarbeiten gab es in den letzten Jahrzehnten unzählige. Zuletzt wurde ein moderner Eingangsbereich geschaffen, der sich harmonisch mit den alten Gemäuern verbindet.

Das Museum beherbergt in etwa 340 Werke aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber wie gesagt uns haben die Architektur des Gebäudes sowie die Gemäuer interessiert. Denn die Wände dieses Museum bestehen aus „Atmenden Wänden“.
Irgendwie war es schon etwas seltsam, dass wir unsere Augen eher auf die Wände richteten und die davorstehenden Kunstwerke nur am Rande betrachteten… Ich glaube das nennt man „leidenschaftliche Berufskrankheit“…

Aber genau diese Oberflächen mit ihrer typischen Lebendigkeit, der angenehmen Farbe und der vornehmen Zurückhaltung haben uns so sehr beeindruckt, dass wir eben diesen Flächen mehr Aufmerksamkeit schenken mussten. Solche Wände bringen unser Herz einfach zum Hüpfen…

Unsere Aversion gegenüber abgeschleckten, nichtssagenden, glattgespachtelten, einfärbigen (fast schon einfältigen) Wänden wird uns in so einer Umgebung immer so richtig bewusst. Das alte Gemäuer und die moderne Verbindung bekommt durch diese angenehme Oberflächengestaltung einen besonderen Charakter. Und trotzdem stört es nicht die Wirksamkeit der Kunstwerke. Im Gegenteil, solche Wände unterstreichen diese noch.

Besonders schön sind die alten freigelegten Fresken, die mit den neuen Oberflächen harmonisch in Verbindung treten. Aber ich glaube die beigefügten Bilder sprechen für sich…

Dieses Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert – nicht nur wegen der Kunstwerke… 

Übrigens, Treviso kann sich ebenfalls sehen lassen.

Nicht umsonst wird diese Stadt als kleine Schwester von Venedig bezeichnet, denn sie ist von zahlreichen Kanälen durchzogen. Außerdem bietet dieses Städtchen italienischen Flair ohne wie die „große Schwester“ durch Unmengen von Touristen aus allen Nähten zu platzen…

Und trotz der hochsommerlichen Temperatur, konnten wir am Wasser angenehm verweilen und ein Glas kühlen Prosecco, aus der nahe gelegenen Prosecco-Gegend, genießen…