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Innendämmungen

01.02.2021AussenWELTkunterBUNTLufTRAUM

Innendämmung: ATMENDE WÄNDE Teil 4

Wie im letzten Blog versprochen, geht es nun im 4. Teil unserer Serie „Atmende Wände“ um die Innendämmung.

Natürlich ist mir bewusst, dass aus Energiespargründen eine Außendämmung mehr Einsparpotential bietet als eine Innendämmung. Jedoch gibt es oft durchaus überzeugende Gründe, um ein Innendämmsystem anzubringen. Denn mit der richtigen Planung und Anwendung kann auch mit diesem System viel Energie eingespart werden.

Bekanntlich gibt es Bauwerke, an denen eine Außendämmung nicht möglich ist. Dies kennen wir von denkmalgeschützten Gebäuden oder erhaltenswerten Fassaden. 

Ein weiterer triftiger Grund wäre, wenn in einem großen Gebäude tatsächlich nur einige Räume bewohnt werden. Hier ist eine komplette Außendämmung oft unrentabel und eine Innendämmung kann in solchen Fällen eine ausgezeichnete Energiesparmaßnahme darstellen.

Wir von den „Atmenden Wänden“ verwenden ausschließlich diffusionsoffene Innendämmungen.

Das sind beispielsweise Mineraldämm-, Kalziumsilikat-, Holzweichfaser- oder Hanfdämmplatten. Hier brauchen wir natürlich keine künstliche Dampfbremse aus Plastik, wenn wir diese mit der Wand vollflächig verkleben.

Hier nun die wichtigsten Vorteile von Innendämmungen:

  • Das Erscheinungsbild der Hausfassade wird nicht verändert.
  • Innengedämmte Räume lassen sich besonders schnell aufheizen. Das ist ein bedeutender Faktor bei Ferienwohnungen oder Räumen, welche nicht ständig genutzt werden.
  • Die meisten Schimmelprobleme können rasch behoben werden. Dies wurde im letzten Beitrag „natürlicher Schimmelschutz“ erklärt.
  • Bei Innendämmungen ist der Unterschied von Oberflächentemperatur und Raumtemperatur gering. Deswegen sind solche Räume auch sehr behaglich.
  • Auch die Reduktion der oft fühlbaren unangenehmen Luftbewegung im Winter ist enorm. Vielleicht ist dieses Gefühl bekannt? Wir sitzen gemütlich im Wohnzimmer vorm Fernseher, der Raum ist gut geheizt und trotzdem haben wir das Gefühl, als sei irgendwo ein Fenster offen. Ja, es zieht – sozusagen! Und das stimmt tatsächlich. Diese unangenehme Luftbewegung entsteht, wenn die Temperaturen an der Wandoberfläche von der Raumluft stark abweichen. Die warme Raumluft kühlt nämlich an den kalten Außenwänden ab und sinkt nach unten. Dadurch entsteht ein unangenehmer Zugeffekt. Besonders hier kann man auch mit teilweisen Innendämmungen Abhilfe schaffen. Bringt man diese beispielsweise nur im Bereich der Eckbank im Esszimmer oder beim großen, gemütlichen Fernsehsofa im Wohnzimmer an, herrscht sofort ein besseres Wohlfühlklima.
  • Auch der Kostenfaktor ist ein Aspekt. Denn freilich ist die Alternative in einigen Räumen eine Innendämmung anzubringen, um einiges günstiger als ein ganzes Haus mit einer Außendämmung zu verkleiden.
  • Sollte jemand eine Abneigung gegen das Zupflastern seines Eigenheimes mit billigen Styroporplatten haben, könnte das Anbringen von einer Innendämmung eine leistbare Alternative darstellen. Denn das Dämmen mit natürlichen Dämmstoffen und mineralischen Putzsystemen ist leider kostenintensiver als der herkömmliche Styropormüll. Obendrein kann Heizenergie auch mit dieser leistbaren Möglichkeit, einer Innendämmung, eingespart werden.
  • Außerdem kann eine Innendämmung relativ einfach mit Teilsanierungen durchgeführt werden. Raum für Raum – ohne Großinvestitionen.

So eine Innendämmung kann also durchaus seine Vorteile haben – oder?

Nun noch kurz eine technische Auskunft zu den Materialien und den benötigten Stärken.

Wir haben die Möglichkeit, wie etwa mit einer Klimaspachtelmasse, ab einer Stärke von 5 – 8 mm eine „leicht dämmende Pufferschichtt“ anzubringen.

Manchmal kann aus Platzgründen nur diese Lösung erfolgen. Zum Beispiel bei Fensterlaibungen.

Eine weitere Variante wäre das Aufbringen von Kalk-Dämmputzen, diese werden mit einer Stärke von 1 – 2 cm ausgführt.

Die Steigerung wären dann Kalziumsilikatplatten, die samt Putzbeschichtungen mit einer Mindeststärke von 3 cm beginnen.

Mineraldämmplatten aus natürlichem Perlit gibt es dann ab 6 cm aufwärts. Zu den Dämmstärken möchte ich noch hinzufügen, dass die ersten Zentimeter die beste Dämmwirkung erzielen. Ab einer Dämmstärke von 10 cm verläuft eine Steigerung dieser Wirkung deutlicher langsamer.

Als wichtigen Warnhinweis möchte ich noch hinzufügen, dass die Herstellung von Innendämmungen eine hohe Fehleranfälligkeit aufweist! Achtung: Falls warme, feuchte Luft hinter die Dämmebene gelangt, kann dies zu massiven Schäden im Mauerwerk führen!

Deshalb empfiehlt es sich die Planung und Ausführung nur seriösen, erfahrenen Fachfirmen zu überlassen.

Und nun zum Abschluss noch ein entscheidender Punkt:

Durch das Beschichten, dieser diffusionsoffenen Innendämmungen, mit natürlichen, mineralischen Putzen aus Sumpfkalk oder Lehm, wird nicht nur ein Wärmeschutz, sondern auch enormes Feuchtespeichervermögen in unsere Wohnräume gebracht.

Denn diffusionsoffene Wände, mit Feuchtepufferung und warmer Oberfläche sind die wichtigsten Grundlagen für natürlichen Schimmelschutz.

In dieser Kombination sorgen Innendämmungen für ein angenehmes, gesundes Raumklima!

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag wieder etwas für das grundlegende Verständnis über „Atmende Wände“ beitragen.

 

In diesem Sinne: Bleibt gesund – wohnt gesund!

Euer Hannes Herbsthofer