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Diffusionsfähigkeit

10.01.2021AussenWELTkunterBUNTLufTRAUM

Diffusionsoffen alleine reicht nicht für eine atmende Wand!

 

Was bedeutet Diffusionsfähigkeit?

Nun möchte ich mit einer Blogreihe über „Atmende Wände“ starten.

Falls jemand lieber Kurzvideos zu diesem Thema sehen möchte, dann einfach auf YouTube oder immer am Blogende die dazugehörigen Erklärfilme anklicken.

Mit dieser Reihe versuche ich einfach und fundiert zu erklären wie „Atmende Wände“ funktionieren. Hier können sich all jene, die Interesse an einem gesunden Wohnraumklima haben, informieren.

Heute im ersten Teil möchte ich näher auf die Diffusionsfähigkeit eingehen.

Viele glauben, dass es sich bei einem diffusionsfähigen Untergrund, bereits um eine „Atmende Wand“ handelt.

Jedoch so einfach ist das leider nicht.

Meine Botschaft lautet stets:

Diffusionsfähigkeit alleine ist nicht alles – aber ohne Diffusionsfähigkeit gibt es keine „Atmenden Wände“!

Wobei handelt es sich nun bei dieser Diffusionsfähigkeit, von der so oft gesprochen wird?

Dabei geht es um die Wasserdampfdurchlässigkeit einer Beschichtung oder eines Bauteils. Je höher diese Wasserdampfdurchlässigkeit einer Farbe oder eines Putzes ist, umso besser kann die Wand Feuchtigkeit nach außen transportieren, aber auch aufnehmen und wieder nach innen abgeben. Entsprechen Baustoffe oder Bauteile diesen Anforderungen werden sie als „diffusionsoffen“ bezeichnet. 

Wird der Wert der Dampfdurchlässigkeit mit der Schichtdicke des Anstrichs, des Putzes oder des Bauteils multiplizier, erhält man den sogenannten sd-Wert.

Dieser Wert gibt in Metern an, wie dick eine entsprechende Luftschicht wäre.

Also ein sd-Wert von 0,1 m entspricht einer stehenden Luftschicht von 10 cm.

Je kleiner der sd-Wert, desto niedriger der Widerstand und umso durchlässiger ist das Material für Wasserdampf.

So, und nun ab in die Praxis:

In den Technischen Merkblättern von Farben und Putzen kann man diesen sd-Wert finden.

 

Hier ein kleiner Vergleich:

Silikatfarben wie wir sie verwenden und in unserem Onlineshop anbieten, haben einen sd-Wert, der kleiner als 0,01 m ist. Das bedeutet also, dass der Widerstand dieser aufgestrichenen Farben geringer ist als 1 cm Luft.

Viele Dispersionsfarbenerzeuger schreiben in ihre Produktbeschreibung einfach nur „atmungsaktive Innenfarbe“. In Wirklichkeit liegt jedoch der sd-Wert bei Dispersionen um 10- bis 50-mal höher als bei guten Innensilikatfarben.

Deswegen sollte man vorsichtig sein und sich von „atmungsaktiv“ am Eimer nicht täuschen lassen.

Noch dichter sind Wände natürlich, wenn diese mit Dispersionskleber, Glasvlies und Latexfarbe versiegelt werden.

Also beim Farbenkauf bitte auf den tatsächlichen sd-Wert achten und nicht auf die nett formulierten Produktbeschreibungen von Farb- und Putzerzeugern.

Leider dürfen laut Norm, Farben bis zu einem sd-Wert von 14 cm als hoch durchlässig bezeichnet werden.

Wie bei vielen anderen Produkten auch, richtet sich die Norm nur nach den durchschnittlichen Standartprodukten.

Als „atmungsaktiv“ oder „dampfdiffusionsfähig“ dürfen sogar Farben bezeichnet werden, die einen Widerstand von bis zu 140 cm aufweisen.

Zum Vergleich nochmal bei unseren Farben beträgt dieser Wert weniger als 1 cm!

Warum es wichtig ist, dass man in allen Belangen auf die Diffusionsfähigkeit von Wandoberflächen achten sollte, werde ich in den nächsten Beiträgen noch genau erklären.

Auf die Funktionalität von Innenputzen und Innenfarben wird bei uns leider viel zu wenig Wert gelegt.

Dabei ist es unumstritten, dass der Innenputz großen Einfluss auf das Raumklima hat. Lehm-, Sumpfkalk- und Feuchtespeicherputze sind fähig besonders viel Wasserdampf aufzunehmen und danach wieder an die trockne Raumluft abzugeben.

Deshalb tragen diffusionsfähige Farben und Putze aktiv zu einem angenehmen Wohnraumklima und zu einem natürlichem Schimmelschutz bei.

Aber dazu mehr in meinem nächsten Blog – bis dahin:

Bleibt gesund – wohnt gesund!

Euer Hannes Herbsthofer

Hier noch der Clip zum Blog: