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Ausgeliefert

16.09.2020AussenWELTkunterBUNTLufTRAUM

Wer sich seinem Lieferanten ausliefert - ist geliefert!

 

Viele Kollegen setzen hier auf das falsche Pferd.
 
In diesem Beitrag erkläre ich Euch warum das so ist!
 
Ich schätze meine Lieferanten sehr.
Für mich sind diese Fachleute Partner, welche ich zur Erfüllung unserer Leistung beim Kunden benötige. Deshalb freue ich mich über eine gute Betreuung, fachliche Unterstützung, sowie eine kompetente Hilfestellung bei Problemen.
Außerdem ist mir klar, dass der Lieferant mit seinem Fachpersonal gute Arbeit leistet und deshalb auch angemessen bezahlt werden muss. Die ewige Preisdrückerei bei unseren Lieferanten liegt mir fern und ist mir zuwider.
 
Allerdings würde ich mich nicht mehr als „Markenbotschafter“ für einen Lieferanten vor den Karren spannen lassen.
Und davon würde ich Euch ebenso dringend abraten.
 
Wenn ich die Webseiten meiner Kollegen ansehe, stelle ich erstaunt fest, dass sich viele Maler überaus gerne mit den Federn ihrer Lieferanten schmücken. Es werden ständig Produkte und Erzeuger in den Mittelpunkt gestellt, anstatt der eigenen Leistung.
 
Ein sehr sonderbares Phänomen.
Hier ein anschauliches Beispiel, um dieses Missverhältnis zu erklären:
 
Du gehst in ein Sportgeschäft und möchtest Dir dieses absolut coole „Badispass-Shirt“, mit den vier Streifen kaufen. Der Verkäufer ist sehr erfreut und erklärt Dir: „Ja, gerne, Sie müssen allerdings vorm Erwerb eine Schulung besuchen, diese kostet 2.000,- €, doch danach erhalten Sie die Berechtigung als zertifizierter Fachträger dieses Produktes aufzutreten. Sie lernen bei diesem Lehrgang wie man so ein „Badispass-Shirt“ richtig trägt und präsentiert. Außerdem verpflichten Sie sich, immer das Logo des Herstellers groß zu zeigen und darüber hinaus dürfen Sie kein Shirt einer anderen Firma tragen. Sollten Sie mit einem anderen Leiberl wie etwas „Mupa“ oder „Basics“ gesehen werden, wird Ihnen das Recht abgesprochen als „Badispass“ Markenbotschafter aufzutreten!“
 
Kein normal denkender Mensch würde sich auf diesen Deal einlassen – oder?
 
Dieses Beispiel ist vielleicht etwas überzogen, jedoch beschreibt es die Falle, in die viele Kollegen tappen, recht gut.
Denn es gibt eine große Anzahl an Erzeugern, die ihren Abnehmern mit dieser Masche die Möglichkeit einer „Positionierung“ vorgaukeln.
 
Als Handwerker sind wir doch Profis und müssen nach eigenem Ermessen entscheiden können, welches Material wir für welche Arbeit einsetzen.
Weshalb sollte sich ein geschulter Unternehmer dann gegenüber einem Lieferanten verpflichtet fühlen oder gar sein?
Bei dem herkömmlichen Ausschreibungsdesaster, werden Handwerker bei der Produktwahl sowieso schon als unmündig degradiert – und nun liefert man sich zusätzlich auch noch einem Lieferanten aus?
Braucht ein Fachbetrieb eine Zulieferfirma, welche vertraglich diktiert, welches Material verarbeitet werden darf und beim Kunden zum Einsatz kommen soll?
Ich weiß nicht – diese Tendenz lässt unser Handwerk nicht besonders kompetent wirken…
 
Wenn ein Betrieb sich einem Produkt oder einem Erzeuger exklusiv verschreibt, um als „zertifizierter Los-Zementos-Fachbetrieb“, „Di-Calce-Markenbotschafter“ oder „Floor-Plex-Fachhändler“ aufzutreten, nützt dies in erster Linie nur dem Lieferanten. Sollte so etwas außerdem als Positionierung benutzt werden und das Logo auch noch auf dem Schaufenster, dem Auto, den Gerüstplanen und auf allen Drucksorten erscheinen, muss man sich klar darüber sein, dass es sich dabei nur um Werbung für ein Produkt oder einem Zulieferer handelt. Jedoch keine Promotion für den eigenen Betrieb gemacht wird.
Wer kennt sie nicht die bunten Gratis-Gerüstplanen, welche uns von den Lieferanten angeboten werden.  Auf denen großflächig Werbung für ein Produkt prangert und klein der Verarbeiter in Erscheinung tritt.
 
Ja, so macht man sich austauschbar.
Denn das Produkt ist wichtig und der Verarbeiter schnell ersetzbar.
 
Ein Sportler, wie beispielsweise ein Formel 1 Fahrer, trägt auch Werbung auf seiner Kleidung oder Kappe. Aber derjenige macht dies nicht gratis, nein, dafür bekommt er von seinem Sponsor als Werbeträger ordentlich Knete.
 
Also so gesehen sind wir Maler schon eine spezielle Spezies.
Wir bezahlen für ein Produkt gutes Geld und bewerben es darüber hinaus noch gratis.
 
Aber auch ich musste diese Erkenntnis erst im Laufe der Jahre gewinnen.
Denn vor 38 Jahren, als ich einen Malerbetrieb übernahm, war ich in unserer Region der erste, welcher von einem hochwertigen Qualitätsanbieter Farben, Putze und Wärmedämmsysteme kaufte und verarbeitete.
Ich dachte damals, wir könnten uns dadurch gut von den Billiganbietern „Böfix“ oder „Schnauf mit“ abgrenzen. Verarbeiteten wir doch ein einmaliges Qualitätsprodukt.
Das funktionierte auch einige Jahre ganz gut.
Der damalige Newcomer in Österreich wurde aber bald zum Marktführer und die gelben Eimer überschwemmten 10 Jahre später die ganze Region.
Natürlich haben kurz darauf alle meine Marktbegleiter ebenfalls Produkte dieses Anbieters verarbeitet. Dabei war es für den Endkunden nicht zu unterscheiden ob der Anbieter ein hochwertiges Produkt oder eine Billigware dieses Erzeugers verwendete.
Denn die Eimer sind nicht zu unterscheiden.
Somit waren 10 Jahre Positionierungsarbeit als „Fachbetrieb“ für diese Produkte unwirksam und am Markt wertlos.
 
Deshalb möchte ich Dich sensibilisieren und raten, Produkte und Lieferanten nicht in den Vordergrund zu stellen. Sondern zeige dem Kunden was Du kannst. Welchen Nutzen Du mit Deinem Betrieb für Deine Kunden bieten kannst – anstatt auf die Produkte eines Lieferanten hinzuweisen. Stelle Deinen Betrieb, Deine Leistung und Dein Know-how in den Mittelpunkt und nicht die Farbe und den Putz, der verwendet wird.
 
Falls Ihr trotzdem gerne die Logos Eurer Zulieferer groß auf Euren Autos, Werbeplanen und Eurer Webseite platziert, dann hoffe ich, dass ihr ordentlich dafür bezahlt werdet.
Wenn nicht – naja, dann seid Ihr selber schuld.
 
Wir entfernten sogar von den Schaufenstern unserer Farbenhandlung alle Lieferantenlogos und Fremdwerbungen.
Wir verkaufen Atmende Wände - Punkt!
 
Wie wir diese herstellen und welche Materialien wir dazu verwenden ist unseren Kunden egal. Denn wir sind die Profis und müssen bei jeder Baustelle individuell entscheiden.
Wir Fachkräfte wissen genau welches Produkt und welche Ausführungsart für die gewünschte Anforderung passend ist, sowie welches Material zum Untergrund oder genau für diesen speziellen Kunden am besten geeignet ist.
 
Wenn Du mehr über unsere internationale Markenpartnerschaft für „atmende Wände“ und dem erfolgreichen Konzept, welches dahintersteckt erfahren möchtest, dann schreib mir einfach! Denn wir machen Maler wirklich erfolgreich!
 
Übrigens zu meinen Blogbeiträgen gibt es auch immer ein Video auf YouTube und Facebook. Schau vorbei, abonniere meine Seite und schenk mir ein Like.
Ich freue mich auf Deinen Besuch!

Dein Hannes Herbsthofer

P.S.: Falls Du es nicht schaffst und es Dir zu mühsam erscheint Deinen Betrieb zu positionieren, oder Du auch keine Lust hast, Dich einem erprobten Konzept, wie dem unseren anzuschließen, dann könnte es für Dich vielleicht doch kurzfristig von Vorteil sein, auf eine „Pseudopositionierung“ eines Produkterzeugers zu setzen.
Auf alle Fälle ist dies immer noch eine bessere Alternative als die allseits beliebten Werbesprüche wie:
Wir bringen Farbe in ihr Leben. Wir machen ihr Leben bunter. Wir sind pünktlich, genau, sauber, kreativ, individuell, schnell, freundlich, zuverlässig, pfiffig, edel, günstig…

Hier noch das Video zum Nachschauen und Nachhören: